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Donnerhall, Reis & Kitsch as Kitsch can.

Fukushima war kein Spaß

Und Kobe zu Beginn der frühen 1990er Jahre hat längst nicht mehr jeder in Erinnerung: Ein heftiges Erdbeben hatte Japan damals die Unerschrockenheit genommen. Heute finden sich hier ganz schnell Alltagsmenschen, die einem beschreiben können, welche Erdplatten da im Untergrund gegeneinander arbeiten. Und ein dezentes Schild im Hotelaufzug in Takayama weist darauf hin, dass es 100% Sicherheit nicht gibt.
Sicher ist allerdings, dass (neben China) auch in Japan dann und wann ein Gebinde mit Sättigungsbeilage aus der Senkrechten gerät…

Donnerhall ist alltäglich

Shinkansen heißt der japanische Gegenentwurf zum ICE der Deutschen Bahn. Der weiße Zug sieht von vorne aus, wie ein Breitmaulfrosch. In gerade einmal zehn Sekunden stellt man fest: Von hinten auch. So schnell nämlich ist der Zug an einem vorbeigerauscht. Was anders ist als beim ICE? Der Shinkansen ist pünktlichst. Er ist absolut sauber. Und er hält so genau auf den Meter, dass die Wagennummern und die genau bezeichneten Einstiege einfach in (Bahnsteig-)Stein gemeißelt wurden. Bahn-Chaos? Bleibt eine sehr deutsche Reise-Angelegenheit.

Niedlich kommt gar nicht von Nudeln

Sondern von hier, wo der Reis zuhause ist: Knallbunte Plakatwerbung, knautschige Puppen, Hasen, Katzen - und verporzellanisierte Gottheiten in Katzenform, die alle in einem Boot sitzen… Über guten Geschmack kann man schlecht streiten - und auch nicht darüber, dass der Kitsch zum japanischen Kulturgut zählt. Das mehr oder weniger Niedliche gehört zum japanischen Alltag. Dass der deshalb albern wäre, ist eine schlichte Unterschätzung.

Da ist das Ding

Man kann ihn vom Skytree in Tokyo aus sehen - wenn man Glück hat. Oder aber, wenn man sich von der Hauptstadt aus aufs Land begibt - eventuell. Und auch bei der Bahnfahrt Richtung Nagoya galt die 50/50-Chance auf den Fuji. Und plötzlich tauchte er dann aus Wolkentürmen auf: der Berg der Berge. Bis der Zweifel ausgeräumt war, ob es wirklich der Fuji (ohne Schnee) ist, war er schon wieder aus dem Bild gerückt.

Vermessen und für betttauglich befunden

Da staunte der Hotelgast nicht schlecht: Beim Betreten der Bettenburg fand ich mich im Fernsehen wieder. Eine über dem Bildschirm angebrachte Wärme- und Bildkamera hatte mich ge- und vermessen undmein Konterfei gleich sichtbar neben das anderer Hotelgäste gepackt. Gut, die Temperatur war gewiss falsch, ich willkommen - und Datenschutz eben nur ein Wort. 

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